Wie starte ich am Besten meine neue XF und sonstige Fragen

[Hondro]

Hallo,

wie oben schon erwähnt, habe ich seit dem 15.08. eine Xf650. Für mein Gefühl war es ein Schnäpchen, EZ 03/98 mit 17 TKm gut gepflegt für 1450.-€.
Der Vorbesitzer hat sich sehr liebevoll um die Maschine gekümmert, verkaufte sie jetzt aber wegen Hobbyaufgabe. Die Jahresleistung lag
so bei 1000 Km im Jahr, dennoch kam sie auch jedes Jahr zu Suzuki für Ölwechsel und einen kleinen Check.Auch ist das Mopped nur in gute
Hände verkauft worden. Ein Händler, der vor mir zur Besichtigung war, wurde wegen antisympathie und dreister Preisdrückerei vom Hof gejagt^^.

Leider war kein Handbuch dabei womit folgende Fragen für noch offen sind:

Wie kann ich sehen, ob die Maschine tiefergelegt ist, oder nicht?

Welche Einstellmöglichkeiten habe ich in Sachen Federkomfort hinten? (Bei meiner BMW gabs hinten ja ein Stellrad für die Härte)

Wie Starte ich das Mopped am Besten? Bei der BMW Choke voll rein, nach 1-2 Umdrehungen war se dann da und dann mit Choke die Drehzahl auf ca 2000 Umdrehungen regeln. Bei der Susi klappt das nicht ganz so, hier muss ich von Hand noch was Gas beigeben und nach ca 3-4 Umdrehungen läuft sie dann mit 2500 U. Dann regel ich auch wieder auch ca. 2000 runter. Nur der Anlasser jammert ein wenig Morgens vllt. durch das Gas geben und auch nur während des Startvorganges.
Kerzen und Filter wechsel ich noch die Tage weil schon seit 2006 drinn aber nur 4 Tkm gelaufen.
Wenn Sie warm ist läuft sie Stabil bei ca. 1500 U.

Wie ist die Kette optimal gespannt? Finde keinen Hinweis auf Schwinge oder sonst am Bike.

Wie hoch sollte der Reifendruck ca. sein?

Bringt Vergaserreiniger-Additiv etwas? In den unteren Drehzahlen böckelt sie Kalt ein wenig beim Rollen (3-4000 U.) zieht beim Gasgeben aber ohne Probs durch.
Beim Rollen Bergab knöttert es was im Pot denke ist bei der Einzylinder normal. Die F650ér hat es ja auch gemacht.

Hmm, denke das wars fürs erste. Den Rest habe über SuFu gefunden bzw. passende Antworten gefunden.

Danke für Tips

Bernd

[wbdz14]

federbein kannst du nur in der vorspannung der feder verstellen. schraubgewinde ums federbein, aber vorsicht beim verstellen, kann festgerostet sein.
starten: choke ziehen, wenn angesprungen, auf 1500 zurüchschieben. 2000 sind zu viel, da gibts gewaltige schläge im getriebe, wenn du den ersten gang einlegst.
im sommer springt die freewind normalerweise auch ohne choke an, nur muß man sie die erste zeit mit der gashand bei laune halten.
1,8 vorne, 2,3 hinten
kette sollte 3-4cm spiel haben, lieber etwas mehr, weil der federweg doch ziemlich groß ist und eine zu stramme kette das getriebeausgangslager schrottet.

[Hondro]

Ok, danke für die Antwort. Dann werde ich mal beim Starten rumtesten und die 1500 anpeilen. Gleich fahre ich mal nach nem Teilehandel und besorge mir neue Kerzen und einen Luftfilter. Evtl. hat sich das Problem dann sowieso gegeben. Habe eben gesehen, das etwas Schmier bei den Kerzen ist. Denke das eine nicht Richtig sitzt.
Ich kann ja, wenn ich die Stecker abgezogen habe, mit Schnellreiniger den Dreck um die Kerzen wegpusten, damit mir nichts in den Brennraum fällt. Zumindest nehme ich an, dass der Dreck durch eine Öffnung in einer Kühlrippe, ablaufen kann. Das Brummen vom Anlasser ist unbedenklich?

[IndyStef]

Bringt Vergaserreiniger-Additiv etwas? In den unteren Drehzahlen böckelt sie Kalt ein wenig beim Rollen (3-4000 U.) zieht beim Gasgeben aber ohne Probs durch.

Das bocken bei 3-4000 Umdrehungen beim Rollen ist normal. Unsere Susi braucht halt um die 4000 Umdrehungen mindestens in den hohen Gängen.
Wegen der Additive: Wenn du 5 Fachleute deswegen fragst, bekommst du 6 Antworten, von denen keine Sinn macht. Es gibt da solche die drauf schwören, und solche die das Zeug für Humbug halten - die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen. Schaden wird's wohl nicht ...

Habe eben gesehen, das etwas Schmier bei den Kerzen ist. Denke das eine nicht Richtig sitzt.

Wenn die Kerze nicht richtig säße, wäre dein Kerzengewinde längst ausgeschlagen , und was dann da rauskäme wäre leichtflüchtiges Benzin/Luft Gemisch, das hinterließe keine Spuren. Das Öl das du siehst kommt vom Ventildeckel, ein bekanntes Problem. So lange das nicht zu doll sift würde ich das als Project für den Winter aufschieben, mache ich auch so. Ein bisschen sauber machen schadet aber nicht.

Viel Spaß mit deiner Windy wünsche ich dir

[Brummbär]

Hallo Bernd,

Ferndiagnosen sind schwierig, aber aus dem was du beschreibst, würde ich sagen, deine Vergasereinstellung passt im Großen und Ganzen. Reiniger brauchst du nicht!
Die Kettenspannung ist bei der XF kritisch, da sich die Kette unter Belastung des Fahrwerks "nachspannt". Der Schwingendrehpunkt ist hier ungünstig gewählt von Suzuki. Viele Schwingen sind daher unten, vorne von der Kette angeschliffen. Ich spanne die Kette so, dass ich sie von unten mit einem Finger noch gegen den Schleifschutz an der Schwinge drücken kann. Sie steht dabei auf dem Hauptständer.
Das original Federbein hat unter der linken Verkleidung einen Ausgleichsbehälter, dort kann die Druckstufe eingestellt werden. Die Federvorspannung kann über die Muttern über der Feder eingestellt werden. Es sollte maximal vorgespannt sein (160mm Federlänge).
Wenn das Fahrwerk noch original ist, kann eine Tieferlegung schnell an einem silbernen Seitenständer erkannt werden. Normal ist er schwarz. Nach über einem Jahrzehnt ist das aber kein sicheres Indiz mehr. Es kann über die Jahre schon viel gebastelt worden sein. Beim original Federbein ist die Tieferlegung an der unteren Verschraubung zum Umlenkhebel zu erkennen. Alternativ können aber auch schon andere Umlenkhebel (Knochen) verbaut sein. Diese Zubehörkochen sind meist aus Stahl statt aus Aluminium.
An der Gabel ist es von aussen mit blosem Auge nicht sofort ersichtlich. Oft wird hier aber einfach auch nur die Gabel in der Brücke nach oben ein paar Millimeter durchgeschoben.

siehe auch:
http://www.xf650.de/forum3/viewtopic.php?p=10068#p10068
oder ganz alt:
http://www.xf650.de/forum3/viewtopic.php?p=532#p532

[Hondro]

Hallo Brummbär,

ok dann sollte mein Fahrwerk ja noch auf max. stehen, werde das aber nachher prüfen. Meine hat einen schwarzen Seitenständer, der die Kiste so gerade
stehen lässt (mit Lenker nach link eingeschlagen, bei rechts eingeschlagen wirds schon kritisch). Zum Glück war bei der Susi ein Hauptständer mit verbaut,
ich bocke die eh lieber komplett auf. Evtl. steht in den nächsten Wochen noch ein Satz Heidenau-Reifen sowie ne höhere Scheibe an, da ich ja das Jahr durchfahre.
Wollte ja eigentlich die Tourance aufziehen, die ich von der BMW F-650 kenne, aber die Winterreifenpflicht zwingt mich hier zum umdenken. Die Heidenau haben
da gut abeschnitten und ein Kollege hat die jetzt auch auf seiner F 800 GS und ist damit zufrieden. Rollen nur was lauter ab.

Sonst habe ich keine Fragen zur Zeit.

Danke

Bernd

PS: Doch eine fällt mir nur ein. Ich habe gelesen, dass ich den neuen Luftfiltereinsatz mit ein wenig Öl benetzen soll, ist das wirklich notwendig?

[Brummbär]

...Ich habe gelesen, dass ich den neuen Luftfiltereinsatz mit ein wenig Öl benetzen soll, ist das wirklich notwendig?

Ja, es genügt aber einfaches Motorenöl. Spezielles Luftfilteröl gibt es zwar auch, ist aber Luxus.

[AoS]

PS: Doch eine fällt mir nur ein. Ich habe gelesen, dass ich den neuen Luftfiltereinsatz mit ein wenig Öl benetzen soll, ist das wirklich notwendig?

Unbedingt, 10W-40 reicht, oder Luftfilteröl. Der Sinn liegt darin, Staub und Dreck durch das Öl am Schaumstoff festzuhalten. Ungeölt kann der Luftfilter seine Funktion nciht zu 100% erfüllen.

Dirk

[Hondro]

Ok das leuchtet ein. So was in der Art habe ich mir schon gedacht. Ich bin mal gespannt, was sich gleich für ein Biotop zeigt, wenn ich den Kasten aufmache.

[Brummbär]

So, jetzt habe ich mal ein Bild aus dem Technikbereich gestohlen!
Die zwei gelben Pfeile weisen auf die offizielle Verstellmöglichkeit. Hier ist der Zustand normal, also hochgelegt dargestellt. Die Knochen (über dem roten Pfeil) sind ebenfalls originale.

[banditop]

Hallo Bernd!

Die genauen Angaben für den Reifendruck laut Fahrerhandbuch:

Solobetrieb: vorne 1,75 bar, hinten 2,00 bar

Soziusbetrieb: vorne 1,75 bar, hinten 2,30 bar


Viel Spaß mit der Freewind, hört sich nach einem vernünftigen Kauf an...

Gruß

Olli

[bike-didi]

Welche Einstellmöglichkeiten habe ich in Sachen Federkomfort hinten? (Bei meiner BMW gabs hinten ja ein Stellrad für die Härte)

Wie Starte ich das Mopped am Besten?

Wie ist die Kette optimal gespannt? Finde keinen Hinweis auf Schwinge oder sonst am Bike.


Bernd

Hallo Bernd,
Du kannst beim Federbein die Vorspannug durch Verändern des Luftdruckes sowie die Druckstufe einstellen. Beides nach dem Abnehmen der hinteren linken Seitenverkleidung. Das Verändern des Luftdruckes macht Sinn, da die Feder sehr weich ist.
Das Verändern der Druckstufe macht keinen Sinn, weil sie bei mehr Druckstufe sehr unsensibel anspricht!

Das richtige Starten findest Du schon raus. Anders als bei der BMW muß man bei der FW etwas Gas geben.

Die Kettenspannung ist richtig eingestellt, wenn Du Dich aufs Mopped setzt und die Kette dann immer noch etwas Spiel hat. Am besten noch mit Sozius, dann hast Du den max. Federweg. Anschließend die Spannung im entlasteten Zustand messen oder merken und Du bist immer auf der richtigen Seit... .

Das Geräusch beim Anlassen ist beinahe normal. Der Freilauf ist nicht mit einem hochwertigen Lager gelagert, durch das vorhandene Spiel vibriert die Welle. Ist aber absolut problemlos!

Und Glückwunsch zu Deinem Kauf! Die Freewind ist die bessere BMW. Bin ja vorher auch F 650 (Single und Twin) gefahren.

[Hondro]

Hallo Zusammen,

nochmals danke für die "Starthilfe" eines Freewind-Neulings .
Also Heutemorgen habe ich den Choke ca. 1/3 ausgezogen und die Susi war sofort da, sogar ohne Gas und lief so zwischen 1500-2000 Touren. Der Rest kommt mit
Laufe der Zeit. Wollte ja schon immer eine Freewind haben, nur war sie mir wegen meines knappen Budget immer ne Spur zu teuer. Die F-650 von BMW habe ich auch
nur bei der Suche einer Freewind gefunden, wegen der ähnlich Bezeichnung. Die war auch ein Schnäpchen (Bj. 95, 20 Tkm, 1 Jahr Tüv vom Erstbesitzer, Garagenfahrzeug). Da BMW bei der Inspektion aber gepennt hat und den Wellensicherungsring des Ritzel, den ich neu haben wollte, nicht richtig angebracht worden
ist, habe ich auch Prombt bei ca. 100 Kmh das Ritzel verloren. War nicht Spassig. Zum Glück hatte ich neue Reifen und es war auf einer Geraden. Auch dass die
Strasse nass war, war gut, weil mich sonst meine Frau über den haufen gefahren hätte, da sich die Kette um das Kettenrad gewickelt hat und das Hinterrad blockierte. Sie konnte gerade noch ausweichen, da ja kein Bremslicht leuchtet sondern mein Mopped schnell näher kam. Somit stand fest, dass die BMW weg kommt, weil
darauf kann ich verzichten, immer die Erfahrung im Nacken zu haben, dass sich das Ritzel verabschieden kann. Da ich das Mopped gerade von BMW aus der Inspetion geholt habe, habe ich die erstmal was zusammengefaltet. Die haben dann auch alles wieder Repariert. Die Preise von BMW sind auf jeden Fall der Horror. Die 20 Tkm Inspektion, wo auch das Gabelöl gewechselt wird 490.- Euro (-25 % Winterrabatt auf Arbeitstunden also 420 .-Euro). Da ist auch nur Ventilspielprüfen drin, einstellen kommt nochmals 100.- Euro drauf.
Auf jedenfall wollte ich wieder ein Mopped, wo das Ritzel geschraubt ist. Fühle ich mich sicherer. Bei der BMW war das vertrauen weg. Habe ich dann wieder für 2000.- Euro verkauft .

LG

Bernd