Das gerade vergangene lange Wochenende habe ich mal für eine ausgedehnte Test-Tour mit Sherman genutzt... bevor wir uns im Sommer für drei Wochen ins Abenteuer stürzen, mußte ja erstmal gecheckt werden, ob das auch so klappt. Also einen Kollegen aus dem GS-Forum geschnappt, Campingplatz an der Mosel gebucht und ab ging's am Samstag Morgen!
Die Routen (Hinfahrt am Samstag, eine Rundtour am Sonntag und die Rückfahrt am Montag) habe ich mit kurviger.de geplant, als GPX exportiert und mein zumo550 damit gefüttert. Gepackt wurden die guten Xplorer-Koffer und ein 50l-Packsack, auf's Topcase habe ich diesmal verzichtet, da es dann soooo viel Gepäck doch nicht wurde. Im 40l-Koffer fanden Schlafsack (der gute von der Truppe), BW-Isomatte, Kissen, Klamotten, Handtücher und Schuhe Platz, der 30l-Koffer beherbergte die Campingausrüstung (Benzinkocher, Töpfe, Besteck, Vorräte, faltbarer Wasserkanister und eine Rolle Klosettpapier), im Packsack steckten Zelt, Isomatte, Regenkombi und ein bißchen Zeugs für Sherman (Kettenspray, Pannenspray, Ersatzhebel, Ersatz-Leuchtmittel). Außerdem habe ich noch die zwei Sturzbügel-Packtäschchen von Heed angebaut, darin waren dann Warnweste, Verbandskasten, Gepäcknetz und Visierreinigungstücher. Beladen sah die ganze Fuhre dann so aus:
Die Hinfahrt war entspannt, wir kamen gut voran, die Navigation klappte gut. Am späten Nachmittag kamen wir in Bernkastel-Wehlen an und schlugen unser Lager auf.
Danach wurde gegrillt, wie sich das gehört
Am Sonntag sind wir dann am Vormittag losgefahren und kamen trocken bis nach Mertert/Luxemburg, wo wir die Vorteile von günstigem Sprit (für die Moppeds natürlich *g*) und offenen Supermärkten am Feiertag ausnutzen konnten und, wo wir schon mal an einer Imbissbude standen, eine Portion labberige Altölstäbchen verkosteten. Auf dem Rückweg gerieten wir dann aber doch noch in das angedrohte Regengebiet und haben kurz an einer Tankstelle Unterschlupf gesucht. Gleiches tat auch eine Wandergruppe. Einer der Wanderer beäugte Sherman und hielt ihn gleich mal für was anderes ("Ist das 'ne BMW?" - Kollege: "Nee, wir fahren Motorrad!" ). Interessante Dialoge entwickelten sich... "Sind das Stollenreifen?" - Ich: "Naja, nicht wirklich..." - "Aber die sehen so aus!" - Ich: "Ja wenn Sie meinen..." - "Ist die Lackierung Spezial?" - Ich: "Ja, hab ich selbst gemacht..." - "Ach, sind Sie Lackiererin?" - Ich: "Nö, eigentlich nicht..." - "Ach, und dann können Sie das trotzdem?" - Ich: "Naja... um etwas zu lernen, muß man es ja bekanntlich tun, bevor man es kann..." Dann wurde die Wandergruppe von zwei Taxis abgeholt und wir beschlossen, unsere Tour zu beenden und auf dem kürzesten Weg zurück zum Campingplatz zu fahren. Dort hatte zwar der Regen aufgehört, aber es war immer noch mit Nachschub zu rechnen - also wurde kurzerhand mittels einer Rettungsdecke und zweier Moppeds der Stauraum unseres Zelts erweitert.
Die Blicke der anderen Camper waren uns gewiss... *lol*
Die Rückfahrt am Montag wurde dann etwas abenteuerlich, da sich pünktlich zur Abfahrt mein Navi komplett aufgehängt hatte, und als ich es dann wieder zum Laufen gebracht hatte, war die eingespeicherte Route nach Hause verschwunden! Habe ich also dem Gerät gesagt, okay, dann führe uns einfach nach Hause... hat es tun wollen, allerdings komplett über die Autobahn, obwohl ich klar gesagt hatte, Autobahnen vermeiden. Schlußendlich sind wir dann einfach losgefahren, und nachdem ich das erste Mal eine Autobahnauffahrt einfach verweigert hatte, hat das Garmin dann auch begriffen, daß wir über Land fahren wollten. Unterwegs begegneten uns zwei weitere Freewinds (eine rot-grüne irgendwo im Bereich Vulkaneifel und eine schwarz-silberne im Bergischen), sowie eine ganze Reihe weitere interessante und ominöse Verkehrsteilnehmer (ein Mann im Anzug, der an einer Landstraße im Nirgendwo langmarschierte; ein Mädchen mit Neonhelm, das beinahe mit seinem 50er-Roller beim Abbiegen den Sittich ins nächste Feld gemacht hätte; unfassbare Menschenmengen bei Maria Laach; senile Pfingstausflügler in Wipperfürth, die trotz Navi im SUV bei 25km/h die Abbiegung verpassen und folglich quer über die Verkehrsinsel doch noch abbiegen...).
Nach einer kurzen Pause an der B9 bei Bad Breisig haben wir ziemlich genau um 18h dann die heimische Garage wieder erreicht.
Fazit: Die erste richtig lange Tour mit Sherman war ein Erfolg. Der kleine Kerl läuft wie ein gut geölter Panzer bei einem aktuellen Durchschnittsverbrauch von ca. 4,8l/100km. Die Reifen (Metzeler Tourance) haben mir selbst im Regen ein gutes Gefühl gegeben (und das, obwohl ich bei Regen manchmal durchaus fahre, als wäre ich auf platten, eckigen Reifen in einer Ölspur unterwegs... ), werden aber wohl dennoch vor der Sommertour noch gegen Mitas E08 getauscht, weil ich nicht weiß, ob die aktuellen Schlappen noch so eine 3000km-Tour mitmachen. Meine "Sherman-Kombi" (bestehend aus der Vanucci Tanami II-Kombi vom Louis, Modeka Rough Terrain-Stiefeln und ROCC780-Helm) ist bequem, praktisch und bei Bedarf auch hinreichend luftig, die Koffer und der Packsack sind sowieso unschlagbar. Die neue Isomatte (Grand Canyon Cruise 3.0 MP) hält die Luft und hat angenehm kleines Packmaß. Benzinkocher ist sowieso immer praktisch, weil Benzin kann man an jeder Tanke kriegen und man hat's auch immer bei sich. Die Sturzbügelpacktaschen von Heed haben auch dem Regenguss standgehalten und haben sich auch bei einer kurzen Autobahnfahrt nicht vom Fleck bewegt.
Ergo: Der Sommer kann kommen!
Pfingst-Test-Tour
Pfingst-Test-Tour
...still out here in the wind and rain ~ I look a little older but I feel no pain...
1998 XF650 ~ 2004 GS500F ~ 1994 GS500E ... 4 life!!!
.::Snailie, die Schrauberschnecke::.
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